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Was ist eigentlich Erasmus Plus?

Erasmus ist nur was für Studenten? Nein! Hier zeigen wir, wie auch Berufstätige von Erasmus Plus profitieren können, welche Möglichkeiten es gibt und welche Alternativen.

EuRopean Action Scheme for the Mobility of University Students (ERASMUS) Plus

Viele werden schon mal davon gehört haben, oder waren selbst schon mal mit Erasmus im Ausland. Erasmus ist ein Programm der Europäischen Union zur Förderung von „allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport“. In der Praxis ermöglicht das Programm vielen Studierenden, aber auch Berufstätigen innerhalb der EU und Partnerländern wie Island, Liechtenstein und Norwegen im Ausland Neues zu lernen. Dazu stellt Erasmus+ eine finanzielle Förderung zur Verfügung. Diese ist damit verknüpft, dass sich die Stipendiaten in ihrem Gastland weiterbilden.

Die aktuelle Version, Erasmus Plus, läuft bereits seit 2014 und vereint Vorgängerprogramme wie zum Beispiel Comenius, Leonardo da Vinci und Grundtvig. Das Budget für die Laufzeit bis 2020 beträgt satte 14,7 Milliarden Euro, und wird voraussichtlich für das neue Programm ab 2021 weiter aufgestockt.

Am bekanntesten ist Erasmus+ wohl bei Studierenden. Es gibt aber noch andere Gruppen, die durch Erasmus gefördert werden können. Bildung endet ja bekanntlich nicht in der Schule (oder Uni). Im Folgenden werden deshalb nicht nur die Möglichkeiten für Studierende, sondern besonders für Berufstätige unter Erasmus+ vorgestellt. Zusätzlich stellen wir noch Alternativen zum Programm vor, falls eine Förderung durch Erasmus+ nicht möglich sein sollte.

 

Für Berufstätige

Auch einige Erwachsene, die nicht mehr studieren, sind in der Position eine Förderung durch Erasmus+ zu beantragen. Dabei ist der Personenkreis größer als man denkt. Unter der Leitaktion 1: Mobilität von Einzelpersonen, kann Bildungspersonal ins Ausland versendet werden. Ziel ist es dabei neuste Fachkenntnisse z.B. in Lehrmethoden zu erwerben oder sprachliche Kenntnisse für den Beruf zu verbessern. Eine Förderung ist jedoch nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch Bildungspersonal im weiteren Sinne, zum Beispiel aus der Verwaltung möglich. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, kann sich bei der Nationalen Agentur im Bundesinstitut für Berufsbildung (NABiBb) näher informieren, ob er für einen durch Erasmus+ geförderten Lern-Aufenthalt in Frage kommt.

Der Förderantrag muss dann von dem Unternehmen oder der Bildungseinrichtung eingereicht werden, die das Personal ins Ausland entsendet. Dazu muss diese Organisation sich im Teilnehmerportal URF registrieren und einen PIC beantragen (Programmteilnehmer-Identifikations-Code). Im Antrag sollte klarwerden, wie die einzelne Person, ebenso wie die Organisation von einer Fortbildung im Ausland profitieren kann. Dabei sollte auch nicht vergessen werden, wie die Organisation zu den Bildungszielen der EU beiträgt.

Die Förderung, wenn genehmigt, beträgt dann ca. 70€ pro Tag für Unterkunft und Kursgebühren bis zu max. 700€ pro Aufenthalt. Für Bewerbungen, bzw. Anträge gibt es eine Frist. Für die nächste Runde wird der Stichtag voraussichtlich im Februar 2020 liegen. Die Fördergelder werden dann ca. ab Juni 2020 ausgeschüttet. Über verschiedene Projekte und freie Plätze zur Teilnahme an Programmen für Erwachsene können sich Interessierte auf der Plattform EPALE informieren.

Alternativen für Berufstätige

Auch für Berufstätige, die nicht im Bildungsbereich arbeiten, oder keine Förderung durch Erasmus für einen Auslandsaufenthalt erhalten haben, gibt es die Möglichkeit sich im Ausland fortzubilden. Ein Bildungsurlaub ermöglicht es auch ohne Erasmus+-Förderung Vielen ihre sprachlichen Fähigkeiten im Ausland zu verbessern und neue Kontakte zu knüpfen. Dazu bietet sich zum Bespiel ein Business-Sprachkurs an.

Bildungsurlaub ist in allen deutschen Bundesländern außer Bayern und Sachsen möglich und gesetzlich geregelt. Er muss je nach Bundesland zwischen 8 und 4 Wochen vorher beim Vorgesetzten eingereicht werden, und es gibt weitere Einschränkungen je nach Betriebsgröße. Am besten informieren Sie sich hier in unserer Übersicht über die Regelungen der verschiedenen Bundesländer.

Im Bildungsurlaub ist es vorgeschrieben sich intensiv mit dem Erlernen der Sprache zu beschäftigen, was viele Einheiten in der Sprachschule bedeutet. Das schränkt natürlich die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung etwas ein. Wer jedoch Lust hat nicht nur seine Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch die Kultur des Gastlandes kennenzulernen, hat die Möglichkeit mit einem unserer 35Plus Sprachreisen Lernen und Erholung zu kombinieren, sozusagen das Beste aus beiden Welten.

Möglichkeiten für Studierende

Einerseits steht Erasmus bei Studierenden für die weithin bekannte Möglichkeit ein Semester an einer Partnerhochschule im Ausland zu verbringen. Dabei bietet Erasmus jedoch nur eine finanzielle Unterstützung für maximal 12 Monate Aufenthaltsdauer an. Der potenzielle Teilnehmer muss sich selbst um seine Bewerbung bei der zuständigen Stelle an seiner Heimat-Uni kümmern, sich schon vorher mit für ihn passenden Universitäten im Ausland beschäftigen und sich dann für diese Universitäten bewerben. Dabei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass manche Unis bei Erasmus-Studenten sehr beliebt sind. Nicht alle Stipendiaten kommen an ihre Wunsch-Universität, sondern müssen auf ihren Zweit- oder Drittwunsch zurückgreifen. Leider sind auch generell die Plätze begrenzt.

Andererseits gibt es für Studenten noch die Option während des Studiums bzw. bis maximal ein Jahr nach Ende ein Praktikum in einem ausländischen Unternehmen zu absolvieren. Das Praktikum sollte dabei zwischen zwei und 12 Monaten dauern. Auch hier bietet Erasmus+ seinen Stipendiaten finanzielle Unterstützung an. Das Praktikum bei einer passenden Institution in einem Bereich mit Bezug zum Studium muss jedoch selbst organisiert werden. Wir helfen dabei gerne bei der Vermittlung von Praktika in Frankreich, England, oder um in Zeiten des Brexit auf Nummer sicher zu gehen, Irland. Hier gibt’s dazu mehr Informationen.

Wenn eine Gesamtaufenthaltsdauer von insgesamt 12 Monaten nicht überschritten wird, kann ein Stipendiat durch Erasmus+ sogar für ein Auslandssemester und ein Auslandspraktikum gefördert werden.

Alternativen für Studierende

Die formalen Kriterien für eine Aufnahme ins Erasmus+ Programm sind recht überschaubar: z.B. Immatrikulation an einer deutschen Hochschule, Abschluss des ersten Studienjahres mit entsprechend guten Leistungen und genügend Sprachkenntnisse. Trotzdem kann es sein, dass man kein Erasmus+ Stipendium erhält. Was dann?

Zunächst kann man hoffen noch im Nachrückverfahren berücksichtigt zu werden, fällt diese Option allerdings auch weg, gibt es trotzdem noch andere Wege für eine Weile im Ausland zu leben und zu lernen.

Zum einen kann man natürlich, wenn finanziell möglich, trotzdem selbstständig ein Praktikum im Ausland machen, das in jedem Lebenslauf gut aussieht und Berufserfahrung mit verbesserten Sprachkenntnissen und neuen Kontakten im Ausland kombiniert.

Zum anderen bietet sich für diejenigen, die durch einen Auslandsaufenthalt ihre Sprachkenntnisse verbessern, neue internationale Freundschaften schließen und ein fremdes Land kennenlernen wollen, auch die Möglichkeit im Rahmen eines Sprachkurses mit beliebiger Dauer diese Ziele zu erreichen. Einen ein- oder zweiwöchigen Sprachkurs kann man auch prima in der vorlesungsfreien Zeit absolvieren und bei verschiedenen Kursarten selbst entscheiden, ob der Fokus eher auf intensivem Sprachen lernen, oder doch eher auf Freizeit mit den neuen Freunden liegen soll. Mehr Informationen zu unseren Sprachkursen gibt es hier.

Egal ob Erasmus+ oder nicht, Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse sind eine Bereicherung für jeden Lebenslauf. Jeder, der die Möglichkeit hat für eine Weile im Ausland zu leben, sollte diese wahrnehmen. Erasmus+ ist dabei ein hilfreiches Programm der Europäischen Union, dass den Weg seit seiner Einführung 1987 für 10 Millionen Europäer etwas leichter gemacht hat. Werde auch Teil dieser Gemeinschaft!

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